Das Thema Couponing und Grouponing ist schon seit geraumer Zeit im Netz in aller Munde. Spätestens seit Google das Start-up-Unternehmen Groupon für ungefähr 6 Mrd. Dollar übernehmen wollte und die Offerte abgeschmettert wurde, war schon abzusehen, dass dieser „Trend“ in den nächsten Jahren im Fokus stehen wird. Was steckt aber hinter den derzeit allgemein verwendeten Begriffen wie Couponing oder Grouponing?
Hinter Couponing steckt das englische Wort coupon für Gutschein oder Rabatt. Dabei kann der Nutzer eine Art Rabattmarke auf sein Mobilgerät laden oder diese online ausdrucken, die ihn berechtigt, eine Dienstleistung oder ein Produkt zu Vorteilskonditionen oder sogar als Werbegeschenk zu beziehen. Der Begriff Grouponing stammt ebenfalls von dem Begriff Coupon. Hier ist aber auch das englische Wort für Gruppe (group) eingebettet. Ein Interessent kann erst dann an einem Rabattsystem partizipieren, wenn eine Vielzahl einzelner Interessanten aktiviert wird, sodass nach einer Mindestzahl der Rabatt freigeschaltet wird. Der Kunde bekommt deshalb nicht wie in früheren Tagen umständlich die Rabattmarken aus Papier in die Hand, sondern meist direkt auf sein Handy und kann durch die Ortung via Smartphone auch auf regionale Angebote aufmerksam gemacht werden. So hat er den Vorteil immer griffbereit. Für Unternehmen – besonders im stationären Handel -werden so durch das mobile Couponing zahlreiche Vorteile geschaffen, die sie zur Kundenbindung, Neukundengewinnung oder einfach nur für Werbung nutzen können.
Diese Art der Nutzung fällt in den Bereich LBS, location based services. Über diesen Trend haben wir bereits in einem vergangenen Blogbeitrag berichtet. Die voranschreitende Bedeutung dieses Themas wird durch die zunehmende Verbreitung von LBS illustriert. Vor wenigen Tagen bin ich auf einen interessanten Beitrag gestoßen, was uns diesbezüglich in 2012 erwartet: Hier spricht man von dem Trend SoLoMo. Dies steht für die Abkürzung Social, Local and Mobile. Dabei ist davon auszugehen, dass die Wichtigkeit in der Nutzung von Mobilgeräten, einhergehend mit der Social Media-Komponente bald zahlreiche Start-ups antreiben wird, weitere innovative Lösungen für die Smartphones in Form von Apps zu entwickeln.
Hier ein Beispiel, wie spielerisch die Application Breeze Living funktioniert.
Schön zu erkennen ist, wie hierbei auch der „social-Charakter“ in Form von Teilen oder Bewerten von Angeboten integriert ist. Ferner kann der Nutzer erkennen, an welchen deals Freunde interessiert sind bzw. waren.
Als regionales Beispiel für die Verbindung von LBS mit dem Thema Couponing kann die bald erscheinende App Partyon beleuchtet werden: Innerhalb eines Projekts an der dualen Hochschule in Karlsruhe haben fünf Studenten, gemeinsam mit den Professoren eine App entwickelt, die für die Betriebssysteme Android und Apple iOS verfügbar sein werden. Mit dieser können Discotheken nicht nur ihre aktuellen Veranstaltungen bekannt geben und dem Benutzer verschiedene Gutscheine zur Verfügung stellen. Die einzelnen Events und Coupons werden von den Discotheken über die Homepage zur App (www.party-is-on.de) angelegt und verwaltet. Angedacht ist auch, dass Inhalte der App, wie z.B. das Einlösen von Coupons über facebook geteilt werden können. Um dem Kunden einen zusätzlichen Anreiz für die Nutzung dieser App zu bieten, wird eine Art Spiel integriert. Hierbei müssen die Benutzer verschiedene Aufgaben erfüllen, um weitere Belohnungen, wie z.B. zusätzliche Gutscheine oder ermäßigten Eintritt zu erhalten. Dabei kann man auch erkennen, wie der Trend Gamifaction, über den wir ebenfalls schon berichtet haben, Einzug in unser Leben erhält.
Die Fragestellung, die sich mir eröffnet, lautet deshalb wie folgt: Inwieweit ist es möglich, Couponing oder Grouponing in die bestehenden BankingApps zu integrieren?
Die bestehende App VR-BankCardPlus funktioniert bereits auf Basis von location based services. Mit dieser App kann ein Mitglied durch die Ortung auf dem Smartphone beteiligte Kooperationspartner des Mehrwertprogramms in seiner Nähe finden und von attraktiven Zusatzleistungen und Serviceangeboten profitieren. Allerdings sind die Vorteilangebote meist ganzjährig identisch und nur in Verbindung mit der goldenenVR-BankCardPlus erhältlich, die als Mitgliederausweis dient. Hat ein Mitglied (Voraussetzung ist die Zeichnung eines Genossenschaftsanteils) keine goldene Bankkarte, weil er Kunde, aber nicht Mitglied ist, kann er nicht teilhaben. Zudem könnte man darüber nachdenken, die App um den social-Charakter zu erweitern, sodass Angebote mit anderen Usern geteilt werden können und in Folge dessen die Werbewirksamkeit für regionale Unternehmen zu erhöhen. Wie wäre es also diese App um Couponing oder Grouponing zu erweitern?
Sind nicht besonders die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Sinne des genossenschaftlichen Förderprinzips für die Integration solcher Anwendungen prädestiniert? Was meinen Sie zu diesen Themen? Diskutieren Sie mit!